Während einer Schwangerschaft sollte auf verschiedene Dinge geachtet werden, die eventuell schädlich für die Schwangere oder sogar das Kind sein könnten. Es gibt inzwischen unzählige Ratgeber zu diesem Thema. Ergebnis ist, dass Schwangere inzwischen immer unsicherer werden, ob bestimmte Nahrungsmittel oder Substanzen eventuell Auswirkungen auf ihr Ungeborenes haben könnten. Gleiches gilt für Probiotika, sodass sich die Frage stellt: Können Probiotika während einer Schwangerschaft bedenkenlos eingenommen werden oder existieren mögliche Nebenwirkungen?
Verschiedene Studien haben festgestellt, dass Probiotika keinerlei negative Auswirkungen auf die Schwangere und das Ungeborene haben. Dies gilt sowohl für natürliche Probiotika als auch für Nahrungsergänzungsmittel. Nichtsdestotrotz sollten Schwangere stets im regen Austausch mit ihrem Arzt und ihrer Hebamme bleiben und vor Einnahme diese kontaktieren.
Interessant ist jedoch, dass während der Schwangerschaft sogar eine positive Wirkung von Probiotika zu beobachten ist. Verdauungsstörungen werden dadurch beispielsweise gemindert. Gerade Verstopfungen, die bei Schwangeren oftmals auftreten und sehr unangenehm sind, können auf diese Weise verhindert bzw. behandelt werden.
Doch existieren auch Vorteile für das Ungeborene. So haben einige Untersuchungen ergeben, dass Neurodermitis bei Babys verhindert werden kann, wenn die Mutter während der gesamten Schwangerschaft Probiotika einnimmt. Ebenso treten atopische Ekzeme deutlich seltener auf. Sogar die Gefahr einer Frühgeburt soll durch Probiotika gemindert werden, wenn diese vaginal verwendet wird. Da Probiotika die „guten Bakterien“ sind, die sich bei werdenden Müttern im Darm- und Vaginalbereich ansiedeln können, gerät das Kind während der Geburt mit ebendiesen Bakterien in Kontakt, wodurch das Immunsystem des Neugeborenen gestärkt wird.
Doch auch nach der Schwangerschaft, während der Stillzeit, ist laut wissenschaftlicher Studien, die Einnahme von Probiotika ratsam. Durch die Muttermilch, die ebenfalls Reste der eingenommenen Probiotika enthält, wird das Baby gegen Allergien und Neurodermitis gestärkt. Aktuell wird sogar die Frage untersucht, ob auf diese Weise sogar Asthma verhindert bzw. abgemildert werden kann.
Leider steckt die Forschung auf diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen. Es ist umstritten, inwiefern Probiotika tatsächlich die erwähnten Vorteile bewirken. Deswegen ist stets ein Arzt zurate zu ziehen. Sicher scheint jedoch, dass Probiotika keine negativen Auswirkungen haben und während der Schwangerschaft definitiv eingenommen werden können.
Es ist jedoch zu bedenken, dass die probiotischen Milchprodukte, die im Handel zu erwerben sind, nur minimal mit Probiotika versetzt sind. Zudem darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden, da die Probiotika sonst absterben. Nahrungsergänzungsmittel sind deutlich stärker konzertiert und es ist keine Kühlung notwendig.